Projekte


Der Naturschutzverein Mittleres Glattal engagiert sich mit verschiedenen Projekten in Wallisellen, Opfikon und Umgebung. Bei allen Projekten sind wir dankbar für jede Unterstützung. Für Informationen melden Sie sich bei den Projektverantwortlichen direkt oder über info@nvmg.ch


Eigene Projekte


Erweiterung der Deponie Chalberhau, Rümlang

Einwendung zur Planauflage (Artikel von Christine Tanner)

Der Naturschutzverein Mittleres Glattal hat aus folgenden Gründen eine Einwendung zur Planauflage der Erweiterung der Deponie Chalberhau in Rümlang eingereicht:

 

Die Wälder vom Tempelhof bis zum heutigen Flughafen wurden über Jahrhunderte als Mittelwald genutzt. In nachhaltiger Weise wurden die Hauschicht für Brennholz und in sorgfältiger Planung die grossen Stämme für Bauholz verwendet. Die Mittelwaldnutzung wurde vor Jahrzehnten aufgegeben, zahlreiche grosse Bäume, darunter viele Eichen, sind erhalten geblieben.


Die Eiche
... gilt als eine der vielfältigsten Baumarten. Auf einer knorrigen alten Eiche leben Hunderte von Tieren. Es gibt Angaben, dass es das Habitat von gegen 800 verschiedenen Arten sei. Totholz stellt die Lebensgrundlage für rund einen Viertel aller Organismen im Wald dar und gilt aus diesem Grund als Indikator für die Artenvielfalt. Der alte Eichenbestand von nationaler Bedeutung stellt einen hohen ökologischen Wert dar, der nicht ersetzbar ist, da er Lebensraum gefährdeter Tier- und Pflanzenarten ist.

 

Flechten:
Durch die Rodung im Chalberhau ist der schweizweit stark gefährdete Lichtscheue Schönfleck (Caloplaca lucifuga) unmittelbar vom Verschwinden bedroht.

 

Als Flechte bezeichnet man eine Lebensgemeinschaft zwischen einem Pilz und einem (oder mehreren) Photosynthese betreibenden Partner, wobei die Lebensgemeinschaft für beide Partner von Nutzen ist. Flechten gehören in der Schweiz zu den am stärksten gefährdeten Organismen. Unter den ausgestorbenen und stark gefährdeten Flechtenarten sind besonders viele Arten zu finden, welche auf die Borke alter Eichen angewiesen sind.

 

Alte, über 100-jährige Eichen bieten den Flechten Kleinstandorte mit speziellen Eigenschaften. Dazu gehören tiefe Borkenrisse, die bezüglich Lichts und Luftfeuchtigkeit ideal für viele Flechtenarten sind, oder regengeschützte Stammseiten, in denen konkurrenzschwache Spezialisten ihre Nischen finden und die Flüssigkeit in Form von Wasserdampf aufnehmen. Der durch die Rodung wegfallende Flechtenlebensraum ist nicht ersetzbar oder wiederherstellbar.

 


Käfer:
Xylobionte, d.h. Holz besiedelnde bzw. vom Holz lebende Urwaldreliktarten sind Käferarten, welche urwaldähnliche Lebensraumstrukturen (z.B. dicke Bäume, gebrochene Krone, Baumhöhlen, rindenlose Stammstellen, Totholz etc.) und eine durchgängige Habitattradition benötigen. Unter Habitattradition versteht man die Kontinuität eines Wald- oder Baumbestandes hinsichtlich seiner Baumartenzusammensetzung und seines Totholz- und Strukturangebots sowie seiner Alters- und Zerfallsphase. Die Käfer stellen hohe Ansprüche an die Totholzqualität und -quantität.  


Mangels Urwaldrestbeständen sind diese Arten bei uns extrem selten.


Die beiden im Chalberhau vorkommenden sehr seltenen Käfer, der Plattnasen Holzrüssler Gasterocercus depressirostris (Fam. Rüsselkäfer) und der Binden-Schwarzkäfer Corticeus fasciatus (Fam. Schwarzkäfer) sind auf alte Eichen spezialisiert.


Neben den beiden genannten Käferarten sind weitere 25 Rote-Liste-Arten entdeckt worden. Durch die Rodung verlieren sie ihren Lebensraum. Die 27 Arten weisen eine sehr ausgeprägte Habitat-Tradition und eine kleine Ausbreitungsdistanz von max. 200 m auf. Die Habitate alter Eichen sind nicht zu ersetzen.

 

Nachtfalter:
Der Kleine Eichenkarmin Catocala promissa geht durch die Rodung vollständig verloren. Die weitere Fragmentierung der Lebensräume und das Verschwinden von Strukturen beeinflussen Nachtfalterpopulationen sehr.


Projekte im Rahmen von 100xZürinatur

Hundertmal mehr Natur im Kanton Zürich

Das Netzwerk aus lokalen Vereinen und dem Kantonalverband BirdLife Zürich hat innerhalb von fünf Jahren mit 125 Projekten deutlich mehr Natur im Kanton geschaffen. Insgesamt haben über 600 ehrenamtlichen Naturschützer*innen an den verschiedenen Projekten mitgeholfen mit dem Ziel neue naturnahe Lebensräume zu schaffen und zu schützen. Mehr Information finden Sie hier.

Der Naturschutzverein Mittleres Glatttal engagiert sich im Rahmen 100xZüriNatur mit folgenden Projekten: