· 

Faszinierende Nachtschwärmer

Rückblick auf den Fledermausvortrag

von Lisa Flagmeier 

EINBLICKE IN DIE WELT DER FLEDERMÄUSE

Zu Gast waren Antonia Stadlin und Bea Schwitter (Lokale Fledermausschützende von Wallisellen und Pfäffikon ZH), die mit grosser Begeisterung und Fachwissen durch den Abend führten. Der Vortrag begann mit einer Einführung in die Vielfalt der Fledermäuse in der Schweiz: Insgesamt gibt es hierzulande rund 30 Arten, von denen allein 18 im Kanton Zürich nachgewiesen wurden – ein Zeichen für die Bedeutung urbaner und halbnatürlicher Lebensräume.

Die Teilnehmer*innen erfuhren spannende Details über die heimischen Arten wie die Zwergfledermaus und die Wasserfledermaus, die wir später auch in freier Wildbahn erleben durften.

 

BIOLOGIE & VERHALTEN

Im Fokus standen auch die Anatomie und die beeindruckenden Fähigkeiten dieser Tiere, allen voran die Echoortung. Interessant: Fledermäuse senden einen Ruf im Ultraschallbereich aus und erhalten über das zurückkehrende Echo Informationen über die Umgebung und ihre Beutetiere. Mit dieser faszinierenden Fähigkeit haben sie sich den nächtlichen Luftraum erobert.

 

Weitere Themen waren:

  • Ernährung: Alle heimischen Arten ernähren sich von Insekten – ein natürlicher Schutz gegen Mücken und Pflanzenschädlinge.
  • Jahreszyklus & Paarung: Besonders spannend war die Information, dass Fledermäuse sich im Herbst paaren, die Spermien im Uterus der Weibchen über den Winter eingelagert werden und die Befruchtung der weiblichen Keimzellen erst im Frühling stattfinden – ein biologisches Wunderwerk der Zeitplanung.
  • Ökologische Bedeutung: Fledermäuse spielen eine zentrale Rolle in unseren Ökosystemen. Sie regulieren Insektenpopulationen, stabilisieren Nahrungsketten und sind wichtige Bioindikatoren für die Umweltgesundheit.

Der Vortrag wurde von interaktiven Auslagen begleitet, darunter ein anschaulicher Jahreskalender, der die Zyklen der Fledermäuse veranschaulichte – vom Winterschlaf über die Geburt und Aufzucht der Jungtiere in Wochenstuben bis hin zur Balzzeit. Zudem konnten lebensechte Fledermausmodelle zum Anfassen sowie präparierte Exemplare bestaunt werden.

Bild: Kletterhilfe, Antonia Stadlin

Bilder: Antonia Stadlin


SPAZIERGANG BEI DÄMMERUNG

Nach der Theorie folgte die Praxis: Gemeinsam spazierten wir bei Dämmerung entlang der Glatt. Genau zur richtigen Zeit, denn jetzt beginnen die Fledermäuse mit ihrer Nahrungssuche.

Mit sogenannten Fledermausdetektoren konnten wir ihre Ultraschallrufe hörbar machen. Das klang wie ein tiefes Knacken – ein akustisches Erlebnis, das auf die Ankunft einer Fledermaus hinwies. Je nach Flugbild, Tonhöhe und Sonagramm-Muster der Rufe kann sogar Antonia zum Teil vermuten, welche Art an uns vorbeiflog.

Bilder: Lisa Flagmeier


Ein Appell zum Schutz dieser Tiere

Ein herzliches Dankeschön geht an alle, die teilgenommen haben – und natürlich an unsere beiden Expertinnen.

 

Zum Schluss ein wichtiger Hinweis: Alle Fledermäuse sind streng bundesrechtlich geschützt durch das Natur- und Heimatschutzgesetz. Wer ein Quartier an einem Haus entdeckt, ist gebeten, dieses bei den Kantonalen Fledermausschutzbeauftragten zu melden.

 

Diese beraten bei fledermausfreundlichen Renovationen, bei Konflikten und konkreten Schutzmassnahmen.

 

Kantonale Fledermausschutzbeauftragte ZH:

E-Mail: fledermausschutz.zh@gmx.ch 

Telefon: 052 214 26 88

 

Ist eine Fledermaus gestürzt oder verletzt und braucht Hilfe?

Fledermaus Nottelefon:

079 330 60 60

 

Weitere Informationen:

Stiftung für Fledermausschutz: www.stiftungfledermausschutz.ch

Mail: fledermaus@zoo.ch

Telefon: 044 254 26 80