Libellen
von Lena Escher, Fotos von Daniela Keller
Libellen verbringen den Grossteil ihres Lebens als Larve im Wasser und ernähren sich von anderen Kleintieren. Wenn sie soweit sind, steigen sie zum Beispiel an einem Pflanzenstängel aus dem Wasser und schlüpfen aus einer Öffnung am Rücken aus ihrer Haut, die sie an der Pflanze zurücklassen. Bis sie fertig aufgepumpt und gehärtet sind, können sie nicht fliegen und sind damit leichte Beute für Vögel. Danach sind sie jedoch blitzschnelle Jäger, die mit ihren Facettenaugen jede noch so kleine Bewegung von Insekten in ihrem Umfeld wahrnehmen. Im schnellen Zickzack, an Ort stehend oder sogar rückwärts fliegend können Libellen mit ihren zwei unabhängig beweglichen Flügelpaaren navigieren und andere Insekten mit ihren Beinen als Fangkorb im Flug erbeuten.
Die Grosslibellen zeichnen sich durch grosse, sich meist berührende Augen und im Sitzen seitlich ausgebreiteten Flügeln aus. Die Kleinlibellen – schmal wie Nadeln – legen ihre Flügel im Sitzen auf dem Rücken zusammen, und ihre kugeligen Augen sind seitlich aussen am Kopf.
In der Schweiz kommen rund 80 Libellenarten vor. Es gibt sie in fast allen Farben von blau schillernd über grünlich, gelb, zu braun und sogar verschiedenem rot. Die einen besitzen Schillerfarben, andere sind blau bereift wie Trauben. Es gibt gestreifte, gefleckte oder uni gefärbte Körper, also eine grosse Farben- und Mustervielfalt, was die Libellen zu fantastischen Fotosujets macht.
Sie leben in verschiedenen Lebensräumen. Die einen ziehen kleine Fliessgewässer vor, andere besiedeln grosse Seen oder kleine Tümpel, wieder andere findet man nur in der Höhe. Um Beute zu fangen können sich besonders Grosslibellen auch über Tage oder sogar Wochen weit von ihrem Gewässer entfernen. Aber zur Paarung und Eiablage müssen alle an ein Gewässer zurück.
Indem wir in unseren Gärten Teiche anlegen (es reicht auch schon ein kleiner) und allgemein Insekten fördern, können wir Libellen helfen. Eine vielseitige, strukturreiche, einheimische Bepflanzung mit Sträuchern, blütenreichen Stauden und Kräutern fördert die Insektenwelt. Teiche und Weiher auf dem Gemeindegebiet sind als Vernetzung ebenso wichtig wie grössere Gewässer in Naturschutzgebieten oder Gewässer im Kulturland und am und im Wald. Die Teiche sollten regelmässig (am besten in Etappen) im Spätherbst gepflegt werden, so dass die Wasserflächen erhalten bleiben.
Und welche Libellenarten kann man in Opfikon oder Wallisellen sehen?
Auf der Exkursion zum Weiher im Auholz nähe Parkplatz Sportplatz Au, zum Brühlbach, zum Teich beim Spielplatz Ara Glatt und zum Glattparksee konnte uns Daniela Keller 10 Arten zeigen: Grosse Königslibelle, Blaugrüne Mosaikjungfer, Blutrote Heidelibelle, Grosse Heidelibelle, Weidenjungfer, Hufeisenazurjungfer, Grosse Pechlibelle, Blaue Federlibelle, Gebänderte Prachtlibelle und Gemeine Becherjungfer.
In Wallisellen ist zum Beispiel das Schutzgebiet Grindel sehr geeignet zur Libellenbeobachtung. Auch im September fliegen noch Libellen und warten auf eure Entdeckung ☺
Hier sind weitere Informationen zu finden:

Blauflügel-Prachtlibelle - © Daniela Keller